Die Geschichte von M.:
D. aus Dresden: Wir sind 1,5 Jahre dabei, M. ist 15 Jahre und lebt mit Cerebralparese. Mir (Mutter) fiel eben auf, wie einfach das Nägelschneiden inzwischen geworden ist, das war früher ein großer Kampf. Das mit der Sprache kann ich für mich nicht bestätigen (siehe unten), kann mir aber vorstellen, dass M. mehr Freiheit hat, sich deutlicher zu artikulieren, was er zu Hause nicht muß. Diesen Sommer hatten wir zum ersten Mal keinen Streß mit Druckstellen vom Sitzen.
M. selbst sagt: Ich bin immer noch überrascht, wie doll ich atmen muß, ich hole viel tiefer Luft. Ich kann länger und besser sitzen. Mein rechter Arm und meine rechte Hand sind jetzt ein bisschen steuerbar, sind wieder zum Leben erweckt worden. Viele Menschen sagen, daß sie mich besser verstehen können, daß ich deutlicher spreche.
Die Geschichte von L.:
Ich bin ganz zufällig im Frühsommer 2016 zu der Information über die Scotson Technik (TST) gekommen und habe mich gleich hochmotiviert zum Workshop angemeldet. L. war zu dem Zeitpunkt fast 16 Jahre, seit Geburt schwer hypoton und motorisch kaum entwickelt und in diesem Frühjahr mit seiner Kraft und Begeisterungsfähigkeit ziemlich runter. Mir als Mutter waren auch alle Ideen ausgegangen, was ich ihm geben konnte, damit es ihm gut geht und war daher relativ frustriert und für jede Idee dankbar.
Das Set 1 hatte ich leicht erlernt und praktizierte ca. 8 Übungen pro Tag ab Juli 2016. Ich war erschüttert, wie schlecht L. atmete – dies war mir in den 16 Jahre zuvor einfach nicht aufgefallen, weil es uns so normal schien und begeistert, wie die Atmung sich innerhalb von wenigen Wochen durch die Behandlung verbesserte. In den ersten drei Monaten TST fing L. an, den ganzen Tag gute Laune zu haben. Seine Lebensfreude war richtig fühlbar und meine Motivation für TST sehr hoch. Zur Session mit dem zweiten Set hatte ich mehrere Therapeuten eingeladen, die sehr interessiert mit Linda übten und diskutierten.
Das zweite Set brachte nicht die von mir erhofften Ergebnisse, daher ging ich wieder zum ersten Set über. Innerhalb von einer Woche ging es L. wieder besser! Seitdem wende ich Set 1 konsequent 8 Übungen pro Tag an. Wir sind jetzt im 9. Monat Set 1 (mit wenigen Variationen) und die Erfolge sind folgende: L. atmet sehr regelmäßig und in den Bauch, er erbricht sich nur noch ganz selten (L. wird 100% sondiert und hat vor einem Jahr noch ca. 4 Abende die Woche Essen erbrochen), wir haben sein Antileptikum um 30% reduzieren können, er ist extrem gut gelaunt und kommuniziert viel klarer und schneller. Und wir geben ihm wieder schluckweise Flüssigkeit in den Mund, die er leidlich gut schlucken kann.
Insgesamt kann ich nach 1 ½ Jahren TST sagen, dass mir die Methode einen neuen Zugang zu meinem Sohn ermöglicht hat – wir genießen beide die ruhige Atmosphäre der Behandlung – und ich für ihn vor allem im Atmen sehr gute Erfolge sehe. Deshalb gebe ich ihm dieses Geschenk meiner Zeit und Bemühungen.
Die Geschichte von V.:
Vor Jahren hatte ich ein Buch über zerebrale Bewegungsstörungen in der Hand, dass genau die Probleme unseres Sohnes beschrieb: es ging um ein Kind, das wegen starker Wahrnehmungsprobleme Hände und Füße nicht belasten wollte.
Das Fazit der Autorin war, dass die Entwicklung für solche Kinder leider nicht gut aussehe.
Mit vier Jahren konnte unser Sohn lediglich in einem UpSee mit uns herumspazieren. Zu Beginn der Atemmassage vor einem Jahr und drei Monaten konnte er ein paar wenige Schritte an den Händen gehen
Drei Monaten nach Beginn mit TST hatten wir Eltern, die Erzieherinnen im Kindergarten, seine Feldenkrais Therapeutin und alle Verwandte den deutlichen Eindruck, dass die Entwicklung unseres Sohnes sich in einem schnelleren Tempo vollzog.
Jetzt, mit 6 Jahren, geht er vorsichtig seine eigenen Schritte durch die Wohnung und sogar im trubeligen Kindergarten. An den Händen legt er mittlerweile sehr lange Strecken in einem beachtlichen Tempo zurück.
Er hat plötzlich auch sehr viel Spaß daran neue Bewegungen auszuprobieren, zum Beispiel seine Hand für eine Drehbewegung einzusetzen, Reißverschlüsse zu bedienen oder sich an einem Kletterseil festzuhalten und Tarzan zu spielen. (UNDENKBAR vor einem Jahr. Da hatten wir ihn einmal testweise drangehängt und nach 2 Sekunden rutschte er in unsere Arme).
Vor ein paar Tagen hat er sich zum ersten Mal alleine auf sein Rollbrett gelegt und mit den Armen zaghaft am Boden abgestoßen. Das Rollbrett haben wir schon drei Jahre und es war ein toller Anblick, wie er es selbst ausprobiert. Auch wie er seinen tiptoi Stift selbst in die Hand genommen hat, um ein Bild anzutippen, war für mich eine kleine Sensation.
Schon während des ersten TST-Workshops zeigten sich erste körperliche Reaktionen bei unserem Sohn auf die Massage: Die Verdauung drehte Dank der verstärkten Durchblutung völlig auf. Dieser Effekt blieb uns glatt 3 Wochen erhalten bis sich der Körper an den vermehrten Sauerstoff gewöhnt hatte. Weitere – schönere – Effekte waren eine gesteigerte Aufmerksamkeit meines Sohnes und größerer Appetit. Darüber war ich besonders froh, weil er seit Geburt untergewichtig ist.
Sein rezeptives Sprachverständnis, das vor Beginn der Atemmassage noch nicht wirklich klar war, hat sich so gut entwickelt, dass wir auf eine umfassende Diagnostik dazu nun verzichten können. Mit seinem Talker kann er Fragen beantworten und auch endlich zeigen. Mittlerweile kennt er fast alle Buchstaben und kann im kleinen Zahlenraum addieren.
Ich denke, ich sollte der Autorin des oben genannten Buches schreiben, welche Methoden die Prognose deutlich positiv beeinflussen können.
Ich freue mich immer, wenn Linda nach Berlin kommt, auch weil ich sie zu vielen anderen medizinischen Themen befragen kann. Mein Sohn wird nun – nachdem ich von Linda dazu inspiriert worden bin, mich dem Thema Darm mehr zu widmen – endlich mal zunehmen, da diverse Nahrungsmittellallergien ans Licht gekommen sind.
(PS: 3 Wochen nach der Nahrungs-Umstellung hat er noch mehr Kraft und Ausdauer.)
Danke Linda
M. K. aus Berlin
Die Geschichte von H..:
Im Oktober 2016 nahmen wir das erste Mal an der Scotson Therapie teil. Seitdem sind wir regelmäßig dabei, wenn Linda und Lilli nach Berlin kommen (3x im Jahr).
Hannah reagierte von Anfang an sichtbar auf diese Massagetechnik. Mir gefällt dabei, dass es eine sehr sanfte Berührung ist, bei der ich mich gut auf meine Tochter konzentrieren und einlassen kann. Außerdem habe ich durch die Massage eine Möglichkeit gefunden, Hannah aus Verspannungen (Luft im Bauch, Reflux) zu holen. Während der Massage verändert sich oft ihre Atmung (tiefer) und bei jeder einzelnen Übung entspannt sie sich durch einen Seufzer oder stößt auf. Auch Bezugspersonen fällt dieses auf.
Die TST gibt mir die Möglichkeit eine intensive und nahe Zeit mit Hannah zu haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Diese Aufmerksamkeit tut uns beiden sehr gut. Anfangs dachte ich, dass ich die Massage zeitlich nicht in den Alltag integrieren kann, da ich noch zwei weitere Kinder habe, doch durch die Zusammenarbeit mit der Schule und den Leuten, die mich mit Hannah unterstützen, klappt es ganz gut.
Während der Session und in etwa den ersten beiden Wochen danach reagierte Hannah etwas irritiert und aufgeregt (Epilepsie und Spastik sind etwas stärker), bis sie sich an die Umstellung der Übungen gewöhnt hat. Dann profitierte sie sehr davon. Da ich kein Englisch spreche, ist es für mich nicht immer so einfach. Ich konnte es mir aber immer einrichten, jemanden zu den Sitzungen mitzunehmen, der mir übersetzen konnte und gleichzeitig die Übungen mit lernte.
Mein Eindruck ist, dass Hannah aufmerksamer und wacher geworden ist und sich ihr Allgemeinzustand stabilisiert hat. Ich bin dankbar mit der TST eine Möglichkeit gefunden zu haben, ihr selber regelmäßig Unterstützung zu geben.
Vielen lieben Dank auch an Maike für die ganze Organisation und Kooperation.
- Hannahs Diagnosen:
- Frühkindliche Hirnschädigungen
- Tetraspastik
- therapieresistente Epilepsie
- Mikrozephalie
- Verdauungsstörungen
Aileen S.